Südamerikanischer Nasenbär - Nasua nasua

 

Alle Fotos 2012 - 2018 aus dem Zoo Vivarium Darmstadt und dem

Opel Zoo in Kronberg

 

 

Nasenbären sind Raubtiere und gehören Zur Familie der Kleinbären - Procyonidae. Sie stammen aus Südamerika und sind dort fast überall verbreitet. Man findet sie dort in Flusswäldern, tropischen Regenwäldern und savannenähnlichen Landschaften und Halbwüsten, bis etwa 2500 m Höhe. Auch in Nordamerika kommen sie vor und sind dort sicher eine invasive Art. Seit 2016 sind sie in der Europäischen Union "als unerwünschte Tierart gelistet!". Dies könnte bedeuten, dass man bei deren Haltung nachweisen muss, das diese Tiere nicht entkommen können, oder sogar eine Halter-Genehmigung für diese Art benötigt, da sie bei uns ohne weiteres leben können und sich eventuell auch unkontrolliert und stark vermehren. Ich gehe davon aus, das man so ein Szenario befürchtet, gerade in einer Zeit in der schon sehr viele invasive Arten bei uns in Europa Fuß gefasst haben. Sieht man sich das Nahrungsspektrum dieser Kleinbären an, könnte tatsächlich ein großer Schaden an der heimischen und europäischen Tierwelt durch sie entstehen. Zwar ernähren sie sich zum größten Teil vegetarisch, fressen aber auch sehr viele Insekten, Wirbellose und kleinere Wirbeltiere, Amphibien, Reptilien, Vögel und natürlich auch deren Eier. Nasenbären sind eben Omnivore, also Allesfresser. Trotzdem sind sie sehr hübsche, liebenswerte und interessante Tiere, die man sehr häufig in Zoos antrifft. Nasenbären sind oberseits braun-oliv bis rötlichbraun gefärbt, ihre Unterseite ist dabei wesentlich heller und der Bauch weiß gefärbt. Carakteristisch ist ihr langer schmaler Kopf mit einem leicht beweglichen Rüssel. Der lange Schwanz ist gebändert, ähnlich wie bei ihren nordamerikanischen Verwandten den Waschbären, allerdings ist der Schwanz der Nasenbären nicht so intensiv gezeichnet. Beim Laufen am Boden zeigt der Schwanz immer gerade nach oben, auf Bäumen dient er als Kletterhilfe und Halteinstrument. Die Tiere haben eine sehr schöne dunkle Gesichtszeichnung, mit weißen Flecken am Kopf, Kinn und am Rüssel. Mit einer Kopfrumpflänge bis zu 65 cm und einer annähernd ähnlichen Schwanzlänge, sind sie bereits ausgewachsen. Ihr Gewicht beträgt dann bis zu 6 Kg. Nasenbären sind sehr gute Kletterer obwohl sie überwiegend am Boden leben und dort auch ständig nach Nahrung suchen. Zum Klettern und Graben haben sie kräftige Beine und extrem gut ausgebildete und große Krallen. So ausgestattet graben sie nach Nahrung und kein Spalt und keine Ritze ist vor ihnen sicher. Zu ihren einzigen natürlichen Feinden zählen große Greifvögel und Raubkatzen. Nasenbären sind tagaktiv und leben gerne in größeren Gruppen bis zu 25 Individuen, die nur aus Weibchen und Jungtieren bestehen. Männchen sind außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger. Ihre Geschlechtsreife erreichen sie mit 2 bis 3 Jahren. Danach paaren sie sich vorzugsweise im Februar und März und werden nur dann von den Weibchen geduldet. Nach einer Tragzeit von etwa 75 Tagen bringt das Weibchen dann ca. 2 bis 5 Jungtiere zur Welt, die zunächst mit der Mutter im angelegten Nest bleiben. Geschlafen wird generell nur auf Bäumen.

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